58. Auktion
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Auktion: 08. Oktober 2009
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Artikel / Informationen
GERICHTS- UND FOLTERINSTRUMENTE

Los Nr.482
Große Winde für die Aufzugfolter
süddeutsch/österreichisch, 17./18. Jhdt.
Weicholz mit eisernen Bandbeschlägen. Senkrecht stehende Winde mit zwei Umlenkrollen. Horizontale Basis aus einem rechteckigen Balken mit eingesetztem, eisernem Lager. Senkrechte Winde, die untere Hälfte quadratisch mit großen, rechteckigen Öffnungen für den Querholm. Die obere Hälfte rund mit eingesetzten Laufzapfen für den schweren Hanfstrick. Zwei Umlenkrollen aus Holz mit zwei schmiedeeisernen Lagern. Dazu ein leicht konischer Lastenstein aus Granit mit eiserner Ringöse. Höhe 210 cm.
Der Aufzug gehörte zu den einfachsten, aber effektivsten Foltermethoden. Dem Delinquenten wurden die Arme hinter dem Rücken zusammengebunden und er wurde mittels eines an den Handgelenken befestigten Strickes nach oben gezogen. Die Last des eigenen Körpergewichts auf den verrenkten Armgelenken führte zu starken Schmerzen, bei längerem Hängen wurden meist beide Armgelenke ausgekugelt. Zur Verschärfung der Folter konnten zusätzlich Gewichte an die Füße des Opfers gehängt werden. Der Aufzug wurde noch im späten 18. Jhdt. regelmäßig beim Verhör angewendet und wird auch in der Constitutio Criminalis Theresiana von 1768 beschrieben und abgebildet.

Zustand: II- Limit: 3500 EURO
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Zuschlag 3500 EURO

 


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