58. Auktion
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Auktion: 08. Oktober 2009
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Artikel / Informationen
SCHWERTER, DEGEN UND RAPIERE

Los Nr.530
Zweihandschwert aus der Schlacht von Castillon 1453
gefunden in Castillon-la-Bataille
Lange, kräftige, sich verjüngende, zweischneidige Stoßklinge (vermutlich deutsch) mit Mittelgrat, im oberen Viertel beidseitig in Messing eingelegter, rennender Wolf sowie ein quer geteilter Schild. Weit ausladendes, eisernes, geschmiedetes Kreuzgefäß mit leicht nach unten gesenkter, im Schnitt runder Parierstange, in der Mitte etwas verstärkt, mit kugelförmigen Enden (an der Unterseite der Parierstange organische Reste der Lederscheide), fischschwanzförmiger, facettierter Knauf mit Kerbdekor. Gesamtlänge 135,5 cm, Klingenlänge 105,5 cm, größte Klingenbreite 5,7 cm, Länge der Angel 19 cm. Dunkelbraun-schwärzliche Fluss-Patina in Form von Goethit (hydratisiertes Eisenoxid), die Substanz bemerkenswert gut erhalten, nur kleinere Fehlstellen. Konservierender Schutzüberzug durch Paraloid.
Provenienz: Dordogne bzw. Lidoire in der Nähe von Castillon-la-Bataille. Insgesamt wurden angeblich 80 mittelalterliche Schwerter an dieser Stelle gefunden.
Die Schlacht von Castillon am 17. Juli 1453 beendete den sogenannten "Hundertjährigen Krieg" zwischen Frankreich und England. Am 17. Juli befahl der bereits 60jährige englische Feldherr Talbot den Sturm auf die französische Stellung südlich von Castillon, nachdem er die falsche Information erhalten hatte, der Feind befinde sich auf dem Rückzug und eine Epidemie sei im Lager ausgebrochen. Der englische Angriff brach jedoch zusammen, Talbot und sein Sohn wurden getötet, wer noch am Leben war, versuchte sich in panischer Flucht in Sicherheit zu bringen.
Vgl. E. Oakeshott, A river-find of 15th century swords, in Blankwaffen - Festschrift Hugo Schneider zum 65. Geburtstag 1982 (der Typ entspricht No. 10/11) und L. Thompson, The sword treasure trove, in Man at Arms, Lincoln, USA, August 1997.
Die meisten dieser Schwerter sind Einhandschwerter, vgl. ein weiteres Zweihandschwert aus diesem Schlachtfeldfund, Hermann Historica, 50. Auktion, 28. April 2006, Los 2012, mit gleicher Schmiedemarke sowie zwei weitere Schwerter, Hermann Historica, 35. Auktion, 23. Oktober 1997, Los 1146, und Auktion 38, 28. Oktober 1999, Los 819.

Zustand: II Limit: 25000 EURO
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Zuschlag 66000 EURO

 


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