57. Auktion
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Auktion: Montag, 27. April 2009 ab 10:00 Uhr
Dienstag, 28. April 2009 ab 10:00 Uhr
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Artikel / Informationen
MONTENEGRO

Los Nr.4561
König Nikola I. Petrovic Njegos von Montenegro (1841 - 1921) - persönliches Onyx-Petschaft
aus dem Nachlass des k.u.k. Generals der Kavallerie und Diplomaten, Freiherr Wladimir Giesl von Gieslingen (1860 - 1936).
Hoher Onyx-Griff mit durchbrochen gearbeiteter und gravierter, silbervergoldeter Siegelfassung. Die Onyx-Siegelfläche mit fein geschnittenem, kyrillischem Monogramm "N I.M" unter Königskrone. Höhe 12 cm.
Nikola Petrovic Njegos folgte 1860 seinem Onkel Danilo I. auf den montenegrinischen Fürstenthron. Die enge Bindung an Russland (zwei seiner Töchter waren mit russischen Großfürsten verheiratet) und die Protektion durch die russischen Zaren schützten ihn vor den türkischen Aggressionen und halfen seinen Einfluss in Serbien zu vergrößern. 1910 ließ er sich zum König von Montenegro ausrufen. Nach der Besetzung durch Österreich Anfang 1916 begab er sich ins französische Exil, in dem er 1921 verstarb.
Freiherr Wladimir Giesl von Gieslingen diente bis zu seiner Ernennung zum Militärattache in Konstantinopel 1893 in der k.u.k. Armee. Zahlreiche Stationen und Besuche, wie in Kreta, Mazedonien, Serbien oder Albanien, machten ihn ab 1898 in Kürze zum wichtigsten Diplomaten und Krisenmanager Österreichs in der bedeutenden Balkanregion. 1909/10 versetzte ihn Außenminster Ährenthal als Botschafter nach Montenegro und auch dort gelang es ihm, den als anti-österreichisch bekannten Nikola I. auf seine Seite zu ziehen und die Beziehungen beider Länder zu normalisieren. 1913 wurde Giesl nach Belgrad versetzt, er war auch 1914 der Überbringer des österreichischen Ultimatums an die serbische Regierung.
Unter den Dokumenten und Papieren aus Giesl Nachlass befinden sich: Vier Portraits in Passepartout von Fürst Nikola I., seiner Frau Milena, seines Thronfolgers Danilo und seiner Tochter Militza. Außerdem ein Telegramm Erzherzog Franz Ferdinands an ihn 1906, auf türkischem Vordruck (zerrissen), ein weiteres von Fürst Windisch-Grätz 1907, weitere Telegramme des österreichischen Botschafters in Konstantinopel Calice, Einladung zum Frühstück bei Erzherzog Eugen 1907, Audienzgewährung bei Kaiser Franz Joseph I. 1903 und 1908, Reiseerlaubnis des russischen Botschafters in Konstantinopel für eine Kaukasusreise 1900 und viele weitere Schreiben dienstlicher wie privater Art.

Zustand: I-II/II- Limit: 4500 EURO
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Zuschlag 8500 EURO

 


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