Los Nr.307
Urartäisches Pferdepektoral mit Inschrift,
830 - 810 v.Chr. Bronze. Unterteil einer ursprünglich zweiteiligen urartäischen Pferdebrust, die durch Ringe beweglich verbunden war. Kräftiges, trapezförmiges, intentionell nach Erhitzung deformiertes Pferdegeschirr mit rundum getriebener und ziselierter Doppelleiste aus Zierbögen mit hängenden Quasten oder Schweifen. Im oberen Mittelfeld bärtige Gottheit (ungeklärt, Haldi?, Teisheba?, Shivini?) mit Hörnerkrone im Flügelring auf einem Stier stehend, darüber einzeilige Keilschrift "Eigentum des Ishpuini". Umlaufend Futterlöcher. Länge 23,5 cm, Gewicht 476 g. Dazu rekonstruierte Abformung aus Kunstharz mit Leder abgefüttert.
Ishpuini, der Sohn des Dynastiebegründers Sarduri, war im letzten Viertel des 9. Jahrhunderts König von Urartu.
Metallisch erhalten mit grün-roter Patina mit z.T. metallischem Durchblick. Größere Fehlstelle unten links. Sammlung Axel Guttmann (AG 125/R 25). Erworben in Frankfurt/M. 1987. Publiziert in: H. Born/U. Seidl, Schutzwaffen aus Assyrien und Urartu - Sammlung Axel Guttmann, Bd. 4, (Mainz 1995) S. 73 ff., 77, Taf. VIII, Abb. 63A, 65. Zu weiteren Pferdebeschlägen mit dem Herrschernamen Ishpuini siehe R. Merhav, Uratu, A Metalworking Center in the First Millenium B.C.E., Jerusalem 1991, S. 97 ff., Abb. 13.5, Tafeln 64 - 66. Vgl. Christie´s London, Auktion 28.04.2004, Los 42 (2).
Wichtiges museales Objekt.

Zustand: III

Limit: 2500 EURO

3200 EURO