Los Nr.22
Skythisch-griechischer Schuppenpanzer,
nördliches Schwarzmeergebiet, Ende 4., Anfang 3.Jhdt. v.Chr. Fragmente eines bronzenen Panzers, die Lamellen in Pfeilform aus Kupferblech geschlagen und übereinanderlappend durch längere kreisförmig gebogene Bronzestifte mit spitzen Enden verbunden. Auf den Innenseiten Reste des ledernen Futters, durch die gleichen Stifte gehalten. Im unteren Bereich der Panzerplatten befinden sich zwei Reihen glatter, gewellter Bronzeplättchen. Dazu ein paar Panzerplatten für Schultergurte und Beinschutz. Maße der beiden großen Panzerstücke 30 x 47 und 30 x 41 cm. Von allergrößter Seltenheit. Es sind bislang nur kleinere Fragmente dieses Rüstungstyps bekannt geworden, zumeist in Eisen gearbeit, nur sehr selten in Bronze. Vergleichbar sind Bronzefragmente aus den skythischen Grabhügeln (Kurgans) von Kurdzips (nördlicher Kaukasus) und dem Mordvinovskiy Kurgan bei Cherson. Vgl. L. Galanina, Kurdzipskiy kurgan, Leningrad 1980, S. 99, fig. 71. An der Nordküste des Schwarzen Meeres befand sich der Schnittpunkt zwischen Skythen und Griechen. Insbesondere die östliche Krim und die Taman-Halbinsel bildeten dabei einen eigenständigen Kulturkreis, das sog. Bosporanische Reich, das weder wirklich griechisch noch rein skythisch war. So waren Pantikapaion auf der Krim, das heutige Kertsch und Phanagoria auf der Taman-Halbinsel griechische Kolonien, die am Rande der griechischen Welt im Spannungsfeld mit den Skythen eine eigenständige Kultur entwickelten. Unseres Wissens die einzige - wenn auch nur in Fragmenten - existierende, skythisch-griechische Rüstung aus der Zeit des 4. bzw. 3.Jhdts. v.Chr. Dazu ein Gutachten von Dr. M.B. Gorelik, Mitglied des Instituts für Orientalische Studien in der Russischen Akademie für Wissenschaften, Moskau, mit illustrierenden Zeichnungen zum Schuppenpanzer.
Zustand: II- |
Limit: 15000 EURO |
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nicht mehr erhältlich |
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