53. Auktion
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Auktion: Mittwoch, 17. Oktober 2007, ab 11 Uhr - Losnr. 2001 - 2498
Vorbesichtigung: Montag, 08. Oktober - einschließlich Sonntag, 14. Oktober 2007
täglich von 14:00 bis 18:00 Uhr
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Artikel / Informationen
UNGARN

Los Nr.2369
Lajos Graf Batthyány von Németújvár (1806 - 1849)
Petschaft und Schlüsseluhr des ungarischen Ministerpräsidenten
Filigranes Petschaft aus Messing mit Vergoldungsresten und facettiertem Karneol im Zentrum. Die Siegelfläche aus Jaspis mit dem geschnittenen Wappen Batthyánys unter Grafenkrone. Höhe 40 mm.
Die silberne und teilvergoldete Schlüsseluhr mit handgemaltem Dreiviertel-Portrait des Grafen Batthyány auf dem weißen Emailzifferblatt, gebläuten Zeigern und römischen Ziffern. Der rs. Deckel floral graviert, der Staubdeckel mit Gravur "Ancre - Aiguilles - 13 Rubis". In passendem Scharnierrahmen aus in Resten versilbertem Messing mit Schildpattrückseite. Durchmesser der Uhr 45 mm, Funktion nicht geprüft. Der ungesicherten Überlieferung nach soll es sich um die persönliche Uhr Batthyánys handeln, auf die sich seine Frau Antonie nach seinem Tod im Oktober 1849 und ihrer Flucht ins Ausland sein Portrait malen hat lassen.
Uhr und Petschaft befinden sich an einem in Resten vergoldeten Tischständer aus dem 19.Jhdt., die Uhr in einem bekrönenden Medaillon, das Petschaft und der Uhrenschlüssel an zwei Haken an den flankierenden Eichenlaubbrüchen. Dazu eine gesiegelte Bestätigung des Wappens der Grafen Batthyány des steiermärkischen ständischen Archivars aus dem Jahr 1852 mit hervorragend farbig gemaltem Wappen. Aufbewahrt in Kuvert der Münchner Salzniederlage der Bayerischen Salinen, adressiert an den Prinzen Alfons von Bayern.
Aus kgl. bayerischem Besitz.
Lajos Graf Batthyány von Németújvár, Reformer und Verfechter der Unabhängigkeit Ungarns von Österreich auf gewaltfreiem Wege. Seit 1830 Mitglied der ungarischen Magnatentafel und seit 1832 Oppositionsmitglied, wurde der spätere Führer der Reformer am 17. März 1848 erster ungarischer Ministerpräsident. Als es zwischen den Österreichern und den Panslawisten wie Lajos Kossuth oder General Görgey zu militärischen Auseinandersetzungen kam, versuchte er zu vermitteln, wurde Anfang 1849 festgenommen und in einem unstandesgemäßen Prozess zum Tod durch Erhängen verurteilt. Seine Frau Antonie Gräfin Zichy ließ ihm, um ihm die Schmach des Erhängens zu ersparen, einen Dolch zukommen, doch Batthyánys Versuch, sich die Halsschlagader aufzuschneiden, scheiterte, und so wurde er am 6. Oktober 1849 in einem öffentlichen Schauspiel als einer der 13 "Märtyrer von Arad" erschossen. Der 6. Oktober gilt bis heute in Ungarn als nationaler Trauertag.

Zustand: II Limit: 5200 EURO
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