Los Nr.2145
Fürstlicher Spangenhelm
Mittel und Osteuropa, 5. - 6.Jhdt. n.Chr.
Bronzener, kalottenförmiger Spangenhelm mit eingenieteten Silberplatten. Der gelochte Stirnreif und die beiden Spangen aus getriebenem Bronzeblech mit flachen Bronzenieten verstiftet, die vertikale Spange gegratet. Im Nacken Reste des ehemaligen Schutzes aus eisernem Ringgeflecht. Die silbernen Segmente aus sehr dünnem, hochwertigem Silberblech mit großen Buckelnieten an den Spangen befestigt. Die eiserne Verstärkung des Silbers nur noch in Resten auf der Innenseite in anoxidiertem Zustand erhalten (die eisernen Platten gingen ursprünglich über den bronzenen Stirnreif hinaus und waren auf der Außenseite umgeschlagen). Auf zwei Silberplatten (vorne links und hinten rechts) Reste eines Zick-Zackdekors. Länglicher Nasenschutz aus massivem, ebenso hochwertigem Silber. Oberhalb des Nasals befand sich ein wellenförmiges, eisernes Zierblech, dessen Oxidationsspuren noch erkennbar sind. Keine Hinweise auf Wangenklappen oder Innenfutter. Höhe 23,5 cm, Gewicht 705 g.
Sehr guter Erhaltungszustand mit zahlreichen an- oder ausoxidierten Substanzen. Die ehemaligen kleineren Löcher in den Silberplatten unauffällig gefüllt mit silberhaltigen Harzen. Im Wesentlichen erfolgte nur eine Reinigung und konservatorische Fixierung.
Helme aus den Randgebieten des römischen Reiches, dem sog. Barbaricum, sind äußerst selten, da sie nur den obersten Schichten des barbarischen Adels vorbehalten waren. Die kostbare und leichte Ausführung entspricht dem Helm eines hohen Würdenträgers, nicht einem Kampfhelm.
Spangenhelme finden vor allem zwischen dem 5. und späten 6.Jhdt. n.Chr. eine weiträumige Verbreitung zwischen Rhein und den westlichen Ausläufern der eurasischen Steppengebiete. (Text Dr. Bodo Anke, Berlin).

Zustand: II

Limit: 35000 EURO