Los Nr.2149
Goldbeschläge und Edelsteinbesatz eines fürstlichen Dolches
Osteuropa, Kaukasus, frühe Völkerwanderungszeit, letztes Viertel 4. bis erste Hälfte 5.Jhdt. n.Chr.
Kantige Scheidenverzierung aus dünnem Goldblech mit abwechselnd gepunztem Wellen- und Kreuzdekor. Der Scheidenmund mit offenem Haken und Halbedelsteinbesatz aus Granat- und Karneolcabochons in perlstabverzierten Fassungen. Goldene, getriebene Griffhülse mit acht Querrippen, in der Mitte vertikal unterteilt, der Knauf geschmückt mit einem abgeflacht geschliffenen, ovalen Karneol. Länge 31,5 cm.
Das Goldblech der Scheidenvorderseite bis auf eine Fehlstelle an der Spitze nahezu vollständig erhalten, auf der Rückseite fehlt insbesondere ein kleines Stück am unteren Ende und am Haken. Vermutlich war auch die Rückseite mit Steinbesatz verziert, worauf kleine Spuren der Lötstellen im Goldblech hinweisen. Die Griffhülse weitestgehend vollständig, auf der Rückseite eine Fehlstelle. Die Scheide und der Griff aus Harzen und Ersatzstoffen rekonstruiert.
Typologisch ist das vorliegende Exemplar den so genannten Dolchen mit "P-förmiger Halterung" zuzuordnen, die vor allem im Kaukasusgebiet, vereinzelt aber auch in Mittelasien und im südlichen sibirischen Raum gefunden wurden und in das vierte bis sechste Jahrhundert zu datieren sind. Ausführung und Dekor insbesondere des Griffbleches weisen auf den gleichen Goldschmied oder Werkstatt wie bei den beiden Spathen mit Gold- und Silbergriffen hin.
Literatur: I.P. Zaseckaja, St. Petersburg 1994, Kul´tura kocevnikov juznorusskich stepej v gunnskuju epochu. (konec IV - V vv.).

Zustand: II

Limit: 20000 EURO