ONLINE-KATALOG 49. Auktion
 
Auktion: 19. Oktober 2005
Vorbesichtigung: 12. Oktober bis 18. Oktober, jeweils täglich von 14:00 bis 18:00 Uhr
19. Oktober bis 21. Oktober, jeweils täglich von 09:00 bis 11:00 Uhr


Artikel / Informationen

Los Nr. 336
Kaiser Franz Joseph I. von Österreich (1830-1916)
Liebesbrief an die Hofschauspielerin Katharina Schratt
Eigenhändig, "Wien den 9. März 1901". 5 1/2 S., schwarze Tinte auf chamoisfarbenem Papier 20,5 x 13 cm, Unterschrift "Franzioseph". Gut erhalten, klare Schrift, Einrisse in den Faltungen. Mit eigenhändig adressiertem Umschlag "Frau Katharina von Kiss-Schratt - München - Hotel Continental", rücks. kaiserliches Siegel.
"Meine liebe gute Freundin, seit Ihrem letzten Telegramm aus Cöln vom 5., für welches ich bestens danke, weiß ich gar nichts mehr von Ihnen, ich weiß nicht, ob Sie in Frankfurt eingetroffen sind, oder wo Sie sich sonst aufhalten... Natürlich bin ich beängstigt und doch auch ein wenig gekränkt, daß Sie mich so ganz ohne Nachrichten lassen. ...es ist mir eben schon heute ein Bedürfnis, es zu Papier zu bringen, daß ich beständig an Sie denke und daß ich unendlich traurig bin." Im weiteren bittet er sie, ihn am 15. in Wien zu erwarten, wenn er von seiner Reise nach München zurückgekehrt ist. "...denn Sie hier zu wissen und Sie nach der langen Trennung nicht wieder zu sehen, wäre doch zu schmerzlich. Auch ist mir doch eine glücklichere Zeit nach so viel Einsamkeit und Kummer zu gönnen." Der Kaiser schildert ausführlich verschiedene Krankheitsfälle in der Familie und detailliert seinen Besuch bei Eulenburg, "...um meiner Theilnahme an dem Attentate auf Kaiser Wilhelm Ausdruck zu geben", berichtet von Spaziergängen und Beobachtungen und schließt "Adieu theuerste Freundin und auf hoffentlich nicht zu fernes Wiedersehen, mit den herzlichsten Grüßen und in recht trüber Stimmung Ihr, Sie innigst liebender Franzioseph".
Sentimentaler, rührender Brief des Kaisers und Zeugnis seiner engen Beziehung zu Katharina Schratt.

Zustand: II-III Limit: 2500 EURO
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Zuschlag 3600 EURO


© Hermann Historica